Freitag, 4. April 2014

Eingefangene Realitäten

Vom ästhetischen Experiment bis zur großen Erzählung – rund 50 Beiträge werden im Rahmen der 11. Dokumentarfilmwoche gezeigt. Im Fokus steht 2014 das Thema Migration. Besonders sticht die historische Recherche von Eva Kopf im Programm heraus, welche die Existenz von schwarzen Komparsen in der deutschen Filmgeschichte thematisiert. Die Filmemacherin zeigt das bedrückende Leben von Mohamed Husen (1904–1944), der in “Deutsch-Ostafrika” zur Welt kam, als Kindersoldat gegen die Briten im Ersten Weltkrieg kämpfte, auf einem Hamburger Schiff anheuerte, sich aus Geldnot heraus als Eingeborener in der Deutschen Afrika-Schau vorführen ließ, kleine Rollen in kolonialpropagandistischen Spielfilmen besetzte und schließlich wegen “Rassenschande” bei den Dreharbeiten 1941 verhaftet und ins KZ gebracht wurde. Majubs Reise wird am 12. April im Lichtmeß Kino gezeigt. Der Festivalmarathon selbst startet am 9. April mit dem Eröffnungsbeitrag Souvenir: Aus Hunderten von Stunden Filmmaterial eines durch Entwicklungsregionen reisenden – und sehr mitteilungsbedürftigen – Journalisten hat Regisseur André Siegers seinen Beitrag zusammengestellt.


http://blog.zeit.de/hamburg-veranstaltungen/2014/04/09/eingefangene-realitaeten_433

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